Chlorgesänge – Details, episodes & analysis

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Chlorgesänge

Chlorgesänge

Ute Zill, Martina Schrey

Sports

Frequency: 1 episode/7d. Total Eps: 132

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Wir sind Schwimmerinnen. Wir waren beide mal im Schwimmverein, aber das ist lange her. Bis vor kurzem schwammen wir so wie die meisten – ab und zu, wenn es gerade passt. Doch dann entdeckten wir die Jahreskarte der Berliner Bäderbetriebe – und stellten fest: Berlin hat ja über 60 Schwimmbäder! Schnell stand fest: Die durchschwimmen wir alle! Und zwar in einem Jahr. Gesagt, getan. Was uns beim Bahnen ziehen durch den Kopf geht und warum wir meinen, dass schwimmen nicht nur überlebenswichtig, sondern ein großartiges Abenteuer ist – darum geht es hier!
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Folge 81: Mit Boje ins Paradies

Season 9 · Episode 81

mercredi 4 septembre 2024Duration 41:03

Diesmal waren wir im Paradies! Also eigentlich war es das Berliner Sommerbad Mariendorf, aber es kam uns vor wie das Paradies. Denn an diesem herrlichen Spätsommertag bei 26 Grad im Schatten waren gefühlt höchstens 20 Menschen im Bad. Und wir natürlich. Und dann war das 50-Meter-Becken auch noch geleint und zwar mit zwei Bahnen in der Mitte! Mehr perfekt geht einfach nicht!

Auch die Schwimmmeisterin machte einen ausgesprochen gelassenen Eindruck und erklärte uns, warum man sich zu den geleinten Bahnen in der Mitte entschlossen habe. Wenn die Leinen an der Seite sind, nutzen sie nämlich viele Menschen, um sich dranzuhängen und zwischendurch zu verschnaufen. Das aber ist ziemlich gefährlich! Da laufen nämlich feste Stahlseile durch und an denen kann man sich ganz schön weh tun! Wieder was gelernt.

Wir tauchen erstmal ein paar Bahnen ab und genießen dann noch bei unserem Freibadgedeck - Cola zero mit Pommes rotweiß - die entspannte Atmosphäre im Mitte der 1950er Jahre erbauten Sommerbad, liebevoll „Rixe“ genannt. Mit riesigem Nichtschwimmerbecken plus Wasserpilz und Rutsche, das wirklich ideal für Familien mit Kindern ist. Hier ist alles sehr liebevoll angelegt, mit hübschen Zeichnungen an den Wänden und noch den original Umkleidekabinen, mittlerweile alles unisex-Bereiche. Im Winter 1971 soll hier mal eine Traglufthalle über das Schwimmerbecken gespannt worden sein - das erwies sich dann aber doch als zu zugig.

Wir lassen die Sommersaison an uns vorbeiziehen, erwähnenswerte Gewaltvorfälle hat es in den Freibädern nicht gegeben, was die Befürworter:innen der 2,5 Millionen teuren Sicherheitsmaßnahmen inklusive Ausweiskontrollen, online-Tickets und höheren Zäunen sicherlich für sich verbuchen werden. Wir glauben eher, dass es am nassen Juli lag, aber wer weiß das schon?

Im Sommerbad Wilmersdorf und im Strandbad Tegel konnten in letzter Minute zwei Kinder gerettet werden, ein paar Tote gab es leider auch - aber zum Glück nicht in den Berliner Freibädern. Wohl aber in den Seen in und um Berlin - und einer von uns ist aufgefallen, dass mittlerweile immer mehr Menschen mit Bojen im Freiwasser unterwegs sind. Die andere zieht natürlich gleich zwei Exemplare aus der Tasche und gemeinsam begutachten wir, was denn so eine Boje kann - und was nicht. Eine Schwimmhilfe ist sie auf jeden Fall nicht, aber man kann Handy oder Handtuch trocken in ihr verstauen und sollte man doch mal einen Krampf kriegen, sich für einen Moment daran festhalten - bis Hilfe kommt. Zu sehen jedenfalls ist man damit gut - zumindest so lange, wie nicht Hunderte von Menschen mit Bojen im See unterwegs sind, dann wird es auch wieder etwas unübersichtlich …

Zum Schluss finden wir, dass auch dieser Sommer mal wieder einfach nicht lange genug gedauert hat und stellen mit Bedauern fest, dass die ersten Freibäder bereits schließen. Dabei haben wir doch noch Tickets auf unserer Mehrfachkarte! Es ist ein Elend. Aber ein schönes!

https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sommerbad-mariendorf/

https://www.instagram.com/explore/locations/212178722152057/sommerbad-mariendorf/?locale=de

https://www.schwimm-blog-berlin.de/2015/07/03/sommerbad-mariendorf/

https://www.geo.de/vergleich/schwimmbojen-test/




Folge 80: Fotografieren verboten

Season 8 · Episode 80

mercredi 28 août 2024Duration 30:21

Dass man in (Berliner) Bädern nicht fotografieren darf, war im wahrsten Sinne des Wortes der Auslöser für Pia Henkel, aktiv zu werden. Die freie Fotografin liebt aber vor allem das Schwimmen - und die ganz besondere Atmosphäre, die jedem Schwimmbad innewohnt. Die wollte sie unbedingt festhalten, das wurde ihr klar, als sie im Sommerbad Pankow staunend vor den weißen Umkleidekabinen stand. Und zwar nicht mit einem Handy, sondern mit einer analogen Kamera, einem Stativ und ganz viel Geduld..

Also fragte sie die Berliner Bäderbetriebe, ob sie nicht vielleicht doch fotografieren dürfe. Und sie durfte. Immer früh am Morgen, wenn noch keine Gäste da sind und die Sonne die Bäder in ein ganz besonderes Licht taucht, immer anders, je nach Wetter und Jahreszeit.

Herausgekommen sind eindrucksvolle Bilder, finden wir. Was das Besondere ist: Jeder und jede von uns, egal ob man Schwimmbäder mag oder nicht, verbindet mit ihnen ganz eigene Gefühle. Gute oder schlechte, intensvive oder flüchtige, aber alle haben zu Schwimmbädern eine eigene Geschichte zu erzählen, erinnern sich an besondere Erlebnisse. Und Pias Bilder wecken diese Erinnerungen, im besten Falle gute! Und sie rücken das Bad von nebenan, in dem man doch eigentlich nur schwimmen will, nochmal in ein ganz besonderes Licht: Denn jedes hat seine ganz eigene Schönheit, die Pia in ihren Fotos ganz wunderbar herausgearbeitet hat.

Im Moment arbeitet Pia an ihrem Fotobuch, das sie für ihre Masterarbeit einreichen will, sie studiert in Dortmund Photographic Studies. „No running“ hat sie ihre Foto-Serie genannt, denn in Bädern darf man nicht nur nicht fotografieren, sondern auch nicht laufen. Und so sind ihre Fotos Momente des Innehaltens im Kontrast zur gewohnten lärmigen Schwimmbadatmosphäre. Mitte Oktober soll es im Studio 35 in Berlin-Lichtenberg dann auch eine Ausstellung geben. Alles Weitere erfahrt Ihr bei den Chlorgesängen und auf Pias Webseite!

https://piahenkel.com/

https://panorama.pm/project/no-running/

https://www.itsnicethat.com/articles/pia-henkel-no-running-project-photography-150922

https://taz.de/!5987725/







Folge 75: Der Kronprinz

Season 8 · Episode 75

mercredi 10 juillet 2024Duration 30:56

Diesmal führt uns der Weg mal wieder ins tiefste Neukölln, in das Kombibad Gropiusstadt. Da waren wir letztes Jahr schon mal, an einem sehr heißen Sommertag, in einem vollem, aber ausgesprochen friedlichen Bad mit einer Bademeister-Crew, die freundlich, aber bestimmt die Lage jederzeit im Griff hatte. Seit diesem Jahr ist Sven Kraatz der Chef dieser Crew, also Leiter des Kombibads. Er begrüßt uns mit festem Händedruck und von der ersten Sekunde ist klar - er hat sehr großen Spaß an seiner Arbeit. Und dass es an diesem Tag immer wieder regnet und nur drei Menschen im Schwimmbecken ihre Bahnen ziehen, ist für ihn fast ein bisschen langweilig. Was womöglich auch daran liegt, dass er praktisch im Schwimmbad aufgewachsen ist: Sein Vater war viele Jahre Leiter im Kreuzberger Prinzenbad. Und der Sohn ebenfalls dort, wann immer er Zeit hatte. Und irgendwann stellte er dann fest - das will ich auch. Also machte seine Ausbildung als Fachangestellter für Bäderbetriebe, 2014 war er fertig und hatte seinen ersten Einsatz - im Prinzenbad! „Das war das erste richtige Jahr für mich und das letzte Jahr für meinen Vater“, erzählt er uns. Und die beiden hatten offensichtlich Spaß gemeinsam am Beckenrand - von Generationenkonflikt keine Spur. Sein Vater war eine Größe im Prinzenbad, man kannte ihn in Kreuzberg, den Erhard Kraatz, eine Respektsperson. Auch Sven findet ihn cool, fachsimpelt mit ihm immer noch gern am Abendbrottisch, sodass es seiner Frau auch schon mal zu viel wird. Beim Fachangestellten wollte Sven es dann aber doch nicht belassen, Vater hin oder her. Also machte er an der Akademie Saarbrücken seinen Meister und übernahm im Juni 2021 die Leitung der Schwimmhalle Sewanstraße - mit bis zu 20 Mitarbeitenden, Standortplanung, Aus- und Weiterbildung, Einkauf und alles, was dazu gehört. Drei Jahre später nun also der nächste Schritt - die Leitung eines Ganzjahresbades, Halle und Freibad, mit den unterschiedlichsten Bedingungen und Erwartungen, je nach Jahreszeit und Kundschaft. Für Sven, wie er sagt, eine tolle Herausforderung. Sein Ziel ist es, dass er nicht unvorhergesehen schließen muss - und dass die Gäste sich wohl fühlen. „Die Leute kommen doch hierher, um Spaß zu haben und sich zu entspannen“, sagt er. „Und das sollen sie auch können!“. Deshalb freut er sich auch schon auf das Sportangebot, das es demnächst auf dem Gelände des Kombibads das ganze Jahr über geben soll, von Volleyball bis Tischtennis. Außerdem will er, wenn es nicht ganz so voll ist, im Sommerbad zwei Bahnen abtrennen - „damit auch die sportlichen Schwimmer Lust haben vorbeizukommen!“. Nur länger öffnen als bis 20 Uhr kann er im Sommer leider nicht: „Wir haben hier draußen keine Beleuchtung - das wäre einfach zu gefährlich!“. Seine Geschichte, sagt Sven, sei übrigens keine Besonderheit. Bei den Berliner Bäderbetrieben gäbe es viele Familien in zweiter und dritter Generation. Mit seinem Sohn übt er auch schon die Abendroutine - allerdings nur zuhause. Der kleine Mann ist erst zweieinhalb und muss das Schwimmen erst noch erlernen. Aber wer weiß?

Folge 74: Abtauchen in Geschichten

Season 8 · Episode 74

mercredi 3 juillet 2024Duration 30:23

Endlich Sommerferien! Endlich wegtauchen von Job und Alltagsstress, eintauchen in neue Welten, egal, ob im Urlaub oder auf dem Balkon, am Strand oder im Freibad. Und weil man in dieser Zeit so gar keine Lust auf Höchsleistungen verspürt, sondern sich lieber den Abenteuern von anderen widmet, empfehlen wir gleich zwei Bücher von zwei sehr starken Frauen, deren gößte Leidenschaft es ist, das Meer zu bezwingen - jede auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Extremschwimmerin Nathalie Pohl erzählt in ihrem Buch „Im Meer bin ich zu Hause“ von ihrem Traum, alle sieben Meerengen der „Ocean´s Seven“ zu durchqueren, wie sie sich immer wieder akribisch darauf vorbereitet - und doch scheitert. Es ist ein sehr lesenswertes Buch, weil hier keine Heldin von ihrer Großartigkeit erzählt. Im Gegenteil - Nathalie Pohl hat im Laufe der Zeit vor allem Demut gelernt. Vor dem Meer, den Gezeiten, dem Wind und den Meeresbewohnern. Sechs der sieben Meerengen hat sie mittlerweile geschafft, in diesem Herbst steht die letzte an. Wer dieses Buch gelesen hat, wird ihren Kampf durch den Nordkanal zwischen Schottland und Irland voll Spannung verfolgen. Ebenfalls extrem ist die Leidenschaft von Anna von Boetticher. Sie kann mit nur einem Atemzug 100 Meter tief tauchen, kommt sechs Minuten unter Wasser ohne Sauerstoff aus. In ihrem Buch „In die Tiefe“ erzählt sie, wie sie eine der erfolgreichsten Apnoe-Taucherinnen der Welt wird - und das, obwohl man ihr bereits als Kind eine zu kleine Lunge attestiert. In den Tiefen der Weltmeere schwimmt sie mit Haien, Rochen und Schildkröten - und ihre Begegnung mit einem Orca lässt einen schon beim Lesen das Blut in den Adern gefrieren. Und macht Mut. Ihr Motto: „Einfach mal ganz ruhig bleiben“. Gute Romane sollen hier aber auch nicht zu kurz kommen: „Solange wir schwimmen“ von Julie Otsuka ist ein Buch, was bei uns beiden sehr lange nachgehallt hat. Im Kern geht es um eine Mutter-Tochter-Geschichte und den Umgang mit Demenz - aber die Beschreibung der Schwimmbadbesuche gehören zum Besten, was wir seit langem gelesen haben. Bis eines Tages der Riss auftaucht - im Becken, in der Geschichte, im Buch. Unbedingt lesen! Ein Buch, was sich eher für den Balkon als für den Urlaub eignet, ist „Ein Leben für den Ozean“. Zehn Geschichten über die Helden der Meere, zusammengetragen vom Macher des Podcasts „Helden der Meere“. Ein schweres und zugleich leichtes Buch, mit eindrucksvollen Bildern und starken Geschichten. Im wahrsten Sinne des Wortes - zum Eintauchen. Leicht und verzaubernd kommt dagegen „Wasserzeiten“ daher, das Büchlein von Kristine Bilkau. Wer mit eigenen Worten nicht zusammenfassen kann, was ihm/ihr das Schwimmen bedeutet - nach der Lektüre dieses Buches fällt es leichter. Es wird im wahrsten Sinne des Wortes immer klarer und klarer - und beschert einem auf jeden Fall eine entspannte kleine Auszeit. Auch ein Krimi soll hier nicht fehlen: „Der Schwimmer“ von Joakim Zander. Schon ein paar Jahre alt, aber deswegen ist nicht weniger spannend, die Geschichte von einem amerikanischen Agenten, der nur zur Ruhe kommt, wenn er schwimmen gehen kann. Und noch ein Tipp: Elizabeth Strout „Mit Blick auf´s Meer“. Wer ihre Hauptperson, die pensionierte Lehrerin Olive Kitteridge einmal kennengelernt hat, wird sie niemals vergessen. Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen! https://www.amazon.de/Meer-bin-ich-Hause-Reiseberichte-ebook/dp/B0CLL1YJ4C https://www.amazon.de/die-Tiefe-Grenzen-suchte-Chancen/dp/3864930707 https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9783866486911/Otsuka-Julie/Solange-wir-schwimmen https://ein-leben-fuer-den-ozean.de/ https://www.kulturkaufhaus.de/de/detail/ISBN-9783716028193/Bilkau-Kristine/Wasserzeiten?wt_mc=p.sea.ecom_campaign.google.dsa_kategorie.&gad_source=1&gclid=CjwKCAjwp4m0BhBAEiwAsdc4aFqNT0ZjHajqW5Yk3c3TsrOsnaZOpi2MenLhzkIfhFGz2ojf8_b3HBoCgtgQAvD_BwE https://www.amazon.de/Schwimmer-Klara-Walld%C3%A9en-Band/dp/3499268876 https://www.perlentaucher.de/buch/elizabeth-strout/mit-blick-aufs-meer.html

Folge 73: Stadtbad reloaded

Season 8 · Episode 73

mercredi 26 juin 2024Duration 31:35

Heute geht es um den beeindruckenden Versuch, einem alten Schwimmbad wieder Leben einzuhauchen - und das ganz ohne Wasser. Das Hubertusbad in Berlin-Lichtenberg ist ein genialer Ort mit Option auf mehr, davon waren wir bei unserem Besuch an einem warmen Juni-Sonntag jedenfalls auf Anhieb überzeugt. Anlass war die Ausstellung „Stadbad reloaded“, die zur Zeit in dem 96 Jahre alten Schwimmbad stattfindet: Über 150 digitale Kunstwerke auf über 150 Tablet-Bildschirmen, von mehr als 30 Künster:innen aus aller Welt - im Foyer, in den Duschen, an und in den Umkleidekabinen und sogar in den Toiletten. Dabei ist das Bad schon selbst ein Kunstwerk. Erbaut in den 1920er Jahren, im Stil des Expressionismus mit Jugendstil-Elementen, mit einem Schwimmbecken für Frauen (20 Meter lang) und einem Schwimmbecken für Männer (25 Meter lang), jeweils in einer eigenen Halle. Dazwischen: Die Wannen- und Brauseabteilung, wo sich Menschen einfach nur waschen und baden konnten, weil sie in der eigenen Wohnung oft keine Möglichkeit dazu hatten. Das Schwimmbad hat eine wechselvolle Geschichte. Vereine schwammen hier, Rettungsschwimmer wurden ausgebildet und sogar Wettkämpfe fanden hier statt, was man sich kaum vorstellen kann, weil die Becken auf der einen Seite zwar 3,50 Meter, auf der anderen Seite allerdings nur 50-70 Zenttimeter tief sind. Und doch - Anfang der 90er Jahre war Schluss mit dem Hubertusbad. Wasseraufbereit und Heizungsanlage funktionierten nicht mehr, Baumängel und Geldmangel taten ihr übriges. Allerdings - das Gebäude stand und steht unter Denkmalschutz, einfach abreißen also unmöglich. Die erneute Nutzung als Schwimmbad allerdings auch nicht - obwohl sich zahlreiche Initiativen dafür immer wieder einsetzten. Bis 2016 der Berliner Senat beschloss, dass das Hubertusbad zwar trocken bleibt, aber als Veranstaltungsort und Begegnungszentrum genutzt werden soll. Und wir müssen sagen - der erste Teil der Sanierung ist einfach wirklich toll geworden. In der Frauen-Schwimmhalle wurde aufgeräumt und der alte Zustand liebevoll konserviert. So lässt sich der Glanz der alten Zeiten nach vielen Jahren des Stillstands heute wieder erahnen, wir haben das Gefühl, wir sind auf Zeitreise: Ein Holzboden, der über das Beckengezogen wurde, lädt mit dicken Kissen zum Verweilen ein. Von hier aus schweift unser Blick über die zahlreichen Umkleidemöglichkeiten, die sich rund um die Schwimmbecken im Erdgeschoss und auf der Galerie verteilen. Dahinter der so genannte Stiefelgang, nach vorn führt der Weg aus der Kabine direkt in den Badebereich. Fun fact: Vor dem Schwimmen musste eine Körperreinigung ohne Badekleidung vorgenommen werden, und das wurde von den Badefrauen dort such stichprobenartig kontrolliert. Heute kaum vorstellbar! Die Ausstellung, die Kunstwerke auf den Tablets nehmen die Umgebung auf, spielen mit ihr, spinnen die Geschichte weiter oder kehren sie um, manchmal entrückt, manchmal detailverliebt, manchmal verstörend. Der Kurator Dennis Peqas, selbst Lichtenberger, hat die Ausstellung allein finanziert, über 20.000 Besucher:innen haben sich seit Ende Februar hier inspirieren lassen. Auch wir sind einfach nur begeistert - vor allem, weil wir die noch unsanierte „Männerhalle“ zwar nicht betreten, durch durchsichtige Plexiglawände aber reinschauen dürfen. Als Ausstellungsort ist das alles eine Wucht, als Veranstaltungsort aber auch - hier tanzt man wahrhaftig auf dem Boden der Vergangenheit. Wir finden übrigens, die Ausstellung ist ein super Ort für ein erstes Date. Hier gibt es so viel zu entdecken, dass man gleich merkt, ob man auf einer Wellenlänge schwimmt … Mindestens bis Ende Juli ist „Stadtbad reloaded“ auf jeden Fall noch geöffnet, immer von Donnerstags bis Sonntags von 12 bis 22 Uhr. https://www.stadtbadreloaded.de/ https://docs.google.com/document/d/e/2PACX-1vQ8TyEj3vSNCK7Ne2ULT0E3cKdwa5LI3zlLx0bOK9VahkR2C7uf750_hd2vfIlaJOGWEjQrnhAlmrQr/pub https://swim.de/aktuell/szene/lost-places-in-berlin-wie-digitale-kunst-dem-stadtbad-lichtenberg-neues-leben-einhaucht/ https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbad_Lichtenberg#cite_note-6

Folge 72: Der 5-Punkte-Plan

Season 8 · Episode 72

mercredi 19 juin 2024Duration 43:08

Er hat ganz klare Vorstellungen, was sich in (Berliner) Bädern ändern muss, damit alle im Becken zu ihrem Recht kommen: Alexander Steinhart ist Trainer mit A-Lizenz des Deutschen Schwimmverbands, betreut und trainiert mit seinem Unternehmen xray sports GmbH nationale und internationale Schwimmer:innen, Kaderathleten, Leistungsschwimmerinnen. Auch Nachwuchs für das Landesleistungszentrum hat er bereits gesichtet. Bei unserem Gespräch kommen wir dann auch gleich auf seinen 5-Punkte-Plan zu sprechen: 1. In jedem Bad müsse es mindestens 3 geleinte Bahnen geben, um auch sportliches Schwimmen zu ermöglichen, im Freibad am besten in der Mitte - dann hätten alle anderen zudem jederzeit die Sicherheit eines Beckenrands (Finden wir eine sehr charmante Idee!) 2. Fünf Meter vor dem Rand müsste jede Leine mit einem Fähnchen versehen sein - für Rückenschwimmer und gegen das schmerzhafte Autsch am Ende der Bahn (Absolut!). 3. Schwimm-Equipment müsse überall ohne Einschränkungen zugelassen werden - also alle Schwimmer:innen sollten Paddles, Kurzflossen, Schwimmbretter oder Pullbuoys mitbringen und jederzeit nutzen können (an dieser Stwelle müssen wir das erste Mal widersprechen - auf engen Bahnen mit Flossenschwimmern unterwegs zu sein, ist nicht automatisch ein Vergnügen. Da kriegt man schnell mal einen mit der Flosse gewischt und das kann schon weh tun. Aber natürlich - wenn alle wirklich rücksichtsvoll sind …). 4. Auf den geleinten Bahnen müsse es unbedingt nutzbare Startblocks geben, um Startsprünge üben zu können. (Auch hier können wir den Wunsch zwar nachvollziehen - wenn es allerdings richtig voll ist, könnte es andere Schwimmer doch stören, wenn an allen Bahnen gesprungen wird. Aber ein Versuch wäre es wert!) 5. Es müsse optimale Öffnungszeiten für Berufstätige geben - also auch im Sommer in den Freibädern bis 22 Uhr, am Wochenende verlässlich durchgehend von 8 bis 21 Uhr. Und zwar in jedem Bezirk bei mindestens einem Schwimmbad. (Hach … Seufz. Ja, das wäre schön. Aber es gibt ja schon jetzt zu wenig Fachpersonal. Und außerdem auch nicht in jedem Bezirk ein Schwimmbad …) Alexander hat diese Forderungen schon häufiger vorgetragen, genutzt hat es leider nichts, sagt er. Er wünscht sich auch eine Diskussion darüber, wie Schwimmtrainer eigentlich vergütet werden müssen. In der Regel haben sie ihre Ausbildung selbst finanziert, sie unterrichten etwas, was überlebenswichtig ist - da wäre auch eine größere finanzielle Anerkennung angemessen, findet er. Und meint nicht, dass Eltern oder Schwimmer:innen tiefer in die Tasche greifen müssen. Sondern dass der Staat unterstützt, was dringend gebraucht wird. 60 Euro kostet es zum Beispiel schon, eine Bahn zu mieten. Ein Personaltraining bietet Alexander Steinhart schon ab 85 Euro an. Alexander trainiert seine Schützlinge in der Regel im Berliner Kombibad Seestraße, Athlet:innen genauso wie Kinder. Beim Seepferdchen startet er mit Rückenschwimmen, dann Kraul und dann erst Brust. „Alles andere ist für die Kinder oft viel zu schwer“, findet er. Generell ist er der Meinung - wer regelmäßig gut schwimmen will, sollte nicht nur im Wasser trainieren, sondern auch darüber hinaus Muskelaufbau und Muskeltraining betreiben, Deshalb macht er am 22 Juni in Berlin-Kreuzberg ein eigenes Personal Training Studio auf. Schwim-Camps kann man da übrigens auch buchen. ⁠https://www.xray-sports.com/⁠ https://www.provenexpert.com/de-de/xray-sports-ug/ https://selbststaendigkeit.de/news-interviews/interview-schwimmtrainer-alexander-steinhart-xray-sports-berlin/ https://www.instagram.com/alexandersteinhart/ https://www.instagram.com/xray_sports/


Folge 71: Wassertherapie

Season 8 · Episode 71

mercredi 12 juin 2024Duration 38:55

Enja Kanzelmeyer ist Hörerin unseres Podcasts seit der ersten Folge - und deshalb hat die Physiotherapeutin aus Stade (on der Nähe von Hamburg) uns einfach mal angeschrieben. Denn auch in ihrem Beruf hat Enja immer ihre Leidenschaft zum Wasser und dem Schwimmen gepflegt, und davon wollte sie uns gern mal erzählen. Wir fanden das sehr interessant - und weil Enja sowieso regelmäßig in Berlin ist, um Tochter und Enkelkind zu besuchen, haben wir uns kurzerhand verabredet - und zwar im Kombibad Seestraße, wo Enja regelmäßig schwimmen geht, wenn sie in der Hauptstadt ist. Enja ist Aquafitness-Trainerin, Baby- und Kleinkindschwimmlehrerin und gibt für die Rheumaliga Funktionstrainingskurse im Wasser. Sie erzählt, dass Patienten, die zu ihr zur Manuellen Lymphdrainage kommen, sich oft von ihr anhören müssen, dass Bewegung im Wasser eine der tollsten Methoden ist, um ihre Wassereinlagerungen zu beheben. Viele Patienten habe sie dadurch zu regelmäßigen Schwimmer:innen gemacht. Aber natürlich gibt es auch Physiotherapie IM Wasser. Allerdings - in der ärztlichen Verordnung muss auf dem Rezept "Krankengymnastik im Bewegungsbad" stehen. Und längst nicht alle Physiotherapeuten wollen und können das, erzählt Enja. In der Ausbildung zum Physiotherapeuten sei dies ein Unterrichtsfach, das mit nur 10 Stunden abgedeckt wird. Sie selbst hat dieses Fach über mehrere Jahre an der Berufsfachschule für Physiotherapie in Stade unterrichtet. Die nötige Praxis hat sie: Neun Jahre war sie in einer Physiotherapie-Praxis mit Bewegungsbad tätig. Deswegen hat sie dort auch besonders gern gearbeitet. Sie ist genauso überzeugt wie wir davon, dass das Medium Wasser uns und unserem Körper gut tut! Ein "Wasserthema", über das wir auch kurz gesprochen haben, ist Wasser als Entspannungsmedium. Bewegen oder bewegt werden im ca. 35° warmen Wasser hat einen großartigen Einfluß nicht nur auf unseren Körper, sagt Enja, sondern auch auf unsere Psyche/Seele. Sie selbst hat früher in einem Verein in Leverkusen geschwommen, dann, wie die meisten, nur so ab und zu. Doch weil sie wegen eines Rückenproblems nicht mehr längere Strecken joggen konnte, hat sie den Schwimmsport wiederentdeckt - und erneut in einen Verein eingetreten: Den „Schwimmladies“ des Stader Schwimmvereins. Seit letztem Frühjahr ist sie auch ausgebildete Rettungsschwimmerin in Silber, damit eine Rettungskraft beim Vereinstraining präsent ist, die dann aber auch mitschwimmen darf. Diese Ausbildung zum Rettungsschwimmer sei von ihr und ihren Schwimmkolleg:innen vom Verein deutlich unterschätzt worden: „Wir sind alle sehr gute Schwimmer, aber die Prüfungsaufgaben, zu denen wir uns bis auf die Befreiungsgriffe nicht vorbereitet haben, haben wir deutlich unterschätzt!“ Seitdem habe sie großen Respekt vor allen Menschen, die das Rettungsschwimmen betreiben! Wir hatten ein sehr munteres Gespräch und Enja hat echt tolle Ideen und probiert vieles aus. Eine Idee muss sie uns unbedingt noch mitgeben: Liebesgeschichten, die unsere Hörer:innen zu erzählen/schreiben/berichten haben, die mit dem Schwimmen zu tun haben. Sie selbst hat ihren ersten Freund mit 15 Jahren im Schwimmverein kennengelernt. Er schwamm Brust, sie kraulte und es war eine erste zarte Liebe, die das Erwachsenwerden nicht überlebte. Vor 15 Jahren gab es ein Ehemaligentreffen des damaligen Schwimmvereins und die beiden sind sich wieder begegnet. Die Liebe flammte zwar nicht wieder auf, aber seitdem haben die beiden wieder losen Kontakt. Wir finden, das ist eine tolle Idee. Wer hat Lust, uns von seiner Schwimm-Liebesgeschichte zu erzählen??? https://heilmittelkatalog.de/massnahmen-der-physiotherapie https://www.drk.de/hilfe-in-deutschland/kurse-im-ueberblick/gesundheitskurs-wassergymnastik/  https://bez-hildesheim.dlrg.de/fileadmin/groups/8300000/DLRG_Quiz.pdf https://www.watsu.de/ https://www.youtube.com/watch?v=rZ8LylrPbPM  https://www.youtube.com/watch?v=7vOgAhdhXE4  

Folge 70: Einmal sozial, immer sozial

Season 7 · Episode 70

mercredi 5 juin 2024Duration 37:42

Schon die erste Begegnung unweit der Berliner Schwimmhalle Fischerinsel war herrlich: Ohne große Umstände ließ sich Katja Kipping auf dem nahe gelegenen Spielplatz gemeinsam mit uns auf einer Holzplattform nieder, ein bisschen so, als wollten wir jetzt ein Picknick machen. Dann noch schnell ein Selfie von uns dreien - und schon ging es los. Genauso unkompliziert wie ihre Zusage - Chlorgesänge? Kenn ich. Mach ich! - war dann auch unser Gespräch. Und unter Sportlerinnen waren wir dann auch gleich per Du. Denn bekannt ist die 46jährige zwar vor allem als engagierte Sozial- und Linkenpolitikerin - weniger bekannt aber ist, dass sie sich nach der (vorläufigen?) Beendigung ihrer Karriere verstärkt ihrer anderen Leidenschaft widmet - dem Schwimmen. Schon als Berliner Sozialsenatorin sei sie mindestens einmal die Woche schwimmen gegangen, erzählt sie uns, am liebsten ins Prinzenbad oder in die Schwimmhalle am Europasportpark. Als Gegenmittel zum vielen Sitzen. Um runterzukommen, sich zu bewegen. Bevorzugte Lage: Rückenschwimmen. Nach der Wiederholungswahl 2023 in Berlin schied Katja Kipping Ende April aus dem Senat aus - und lernte erstmal was Neues - Kraulschwimmen bei den Regenbogenforellen, leise lang und leicht (Chlorgesänge Folge 37). „Ich habe viele Vereine angeschrieben“, sagt sie, „und ich bin sehr froh, dass ich hier gelandet bin!“. Doch da es ihr offenbar widerstrebt, einfach nur was für sich selber zu tun, fing sie nicht nur ein Personalmanagement-Studium an, sondern machte im Herbst 2023 auch noch einen Rettungsschwimmerkurs, absolvierte Kurse zur Qualifikation als Schwimmtrainerin und erwarb die Trainerlizent im Breitensport. Vor allem das Tieftauchen mit den Füßen zuerst hatte es in sich, erzählt sie. Die wahre Herausforderung beim Rettungsschwimmkurs aber war, nach dem Schwimmen in Klamotten auf Zeit, im Wasser Hose und Jacke auszuziehen und dann auch noch weit über den Beckenrand zu werfen. „Weitwurf war noch nie meine Stärke, das sitzt fest im Kopf!“ Sie hat es geschafft, seitdem gibt sie nicht nur selber ehrenamtlich Kurse beim DLRG - sie unterrichtet auch einmal die Woche drei dritte Klassen beim Schul-Schwimmunterricht. Schwimmen können ist eben einfach überlebenswichtig, findet sie - und will ihren Teil dazu tun, dass Kinder schwimmen lernen. Und das ist nicht nur Ambition - ihre Augen leuchten, wenn sie erzählt, welchen Spaß sie daran hat, den acht- oder neunjährigen zu helfen, sich ans Wasser zu gewöhnen, ihre Angst zu überwinden, das Seepferdchen zu schaffen. Und dann wollten wir natürlich von ihr wissen: Becken oder Freiwasser? Sie mag beides. Und sie wünscht sich, dass es gerade noch viel mehr freie Zugänge zu Seen gibt. Weil hier jeder kostenlos schwimmen kann: „Wir brauchen einfach mehr Wasserfläche für alle!“ Und natürlich auch mehr Wassserzeiten in den Bädern für Schulen und Vereine, für private Gäste, für die DLRG. Schwierig in Berlin, wo trotz der über 60 Schwimmbäder alle um Wasserzeiten rangeln und oft einfach zu wenig Geld für die dringend notwenige Sanierung von Bädern da ist. Ihre Idee: Wenn nicht genug Geld vorhanden ist, um allen einen erschwinglichen Zugang zum Bad zu ermöglichen, sollten private Pools besteuert werden, um im Gegenzug die Bäderinfrastruktur für alle zu finanzieren. Sie selber geht weiterhin regelmäßig schwimmen, auch mal bei 12 Grad Wassertemperatur im Prinzenbad oder zum winterlichen Eisbaden im See. Was sie an Schwimmbädern mag: Dass sich hier Menschen aus allen Gesellschaftsschichten begegnen. Bikini oder Burkini - völlig egal. Jetzt aber muss sie los, in die Schwimmhalle Fischerinsel, zum DLRG-Kurs. Noch ein letztes Selfie, ein fröhliches Winken - Katja Kipping wird gebraucht und hat offensichtlich Spaß daran. https://de.wikipedia.org/wiki/Katja_Kipping https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/ex-linke-chefin-katja-kipping-ueber-burkini-und-fkk-im-prinzenbad-li.2194321 https://www.saechsische.de/politik/parteien/die-linke/fruehere-linkenchefin-bringt-berliner-kindern-das-schwimmen-bei-5962468.html https://www.instagram.com/katja.kipping/?hl=de https://de.linkedin.com/in/katja-kipping-1375b6269

Folge 69: Unser Mann für Olympia

Season 7 · Episode 69

mercredi 29 mai 2024Duration 38:20

Diesmal waren wir beide ziemlich aufgeregt, auch wenn eine von uns das vermutlich vehement bestreiten würde. Nicht nur, dass wir das erste Mal die Schwimmhalle im Sportforum Hohenschönhausen betreten würden - wir hatten einen Termin mit Deutschlands bestem Rückenschwimmer! Und Ole Braunschweig ist wirklich beeindruckend. Weil der 26jährige zwar seit Jahren Bestzeiten, Siege und Rekorde nach Hause bringt, aber ansonsten ein überaus netter und bodenständiger Mensch ist. Das ist sicher auch das Besondere an ihm. Ole war nie der Überflieger, auch in der Sportschule nicht. Jedesmal musste er zittern, wenn die nächste Überprüfung anstand. War er gut genug, um an der Sportschule bleiben zu dürfen? Zum Glück gab es dann doch immer noch jemanden, der oder die sich für ihn einsetzte - Ole blieb. Obwohl ihm immer wieder attestiert wurde, dass es ihm eigentlich an Athletik fehle. Dass er nicht genug Talent habe. Und dann waren da noch die Verletzungen, die ihn immer wieder aus der Bahn warfen. Eine Scherbe im Knie. Dann der Kreuzbandriss. Das Pfeiffersche Drüsenfieber. Und natürlich Corona. Ole hat trotzdem immer weiter gemacht. Sein ADHS hat ihm dabei geholfen, sagt er. Im Tunnel zu sein und sich auf´s Schwimmen zu konzentrieren. Geholfen hat ihm sicher auch der Ansporn in der eigenen Familie. Sein Bruder, Malte Braunschweig, drei Jahre jünger - aber viel früher schon als Schwimmer erfolgreich. Er tritt bei den Paraschwimmern an, hat eine Dysmelie, eine Fehlbildung am Arm - und wird genauso wie Ole in diesem Sommer in Paris sein. Ole bei Olympia. Malte bei den Paralympics. Und weil das historisch einmalig ist, treten die beiden auch oft gemeinsam bei Interviews auf. Doch in dieser Folge soll es nur um Ole gehen. Der nicht nur schwimmt, sondern auch Aktivensprecher ist. Also andere Schwimmer und Schwimmerinnen vertritt, wenn es um ihre Rechte geht, darum, ob sie nicht doch an einem Wettkampf teilnehmen können. Um Trainingsbedingungen und vieles andere mehr: Er nehme eben kein Blatt vor den Mund, sagt Ole. Und trete gern für andere ein. Neben dem Sport studiert Ole noch - natürlich Sport. Und angewandte Trainingswissenschaft an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport (DHGS). Das hilft ihm auch beim eigenen Training. Was sein Ziel nach seiner Schwimmerkarriere ist, weiß er noch nicht. Vielleicht eine Ausbildung machen. Als Tischler zum Beispiel. Jetzt ist er erstmal froh, dass er so viele Schwimmerinnen und Schwimmer als Freunde hat. Da musss er sich nicht dauernd erklären, warum er ausgerechnet diesen Sport gewählt hat, ständig in der Bahn, täglich 5 Stunde 6 Tage die Woche, 1800 Kilometer im Jahr. Den anderen geht es ja genauso. Kein Wunder, dass er mit einem Schwimmer zusammenwohnt. Und seine beste Freundin eine Schwimm-Weltmeisterin ist. Wir wünschen ihm alle Gute für Olympia. Und werden seine Wetkämpfe auf jeden Fall mit fest gedrückten Daumen verfolgen! Ins Schwimmbecken im Sportforum haben wir übrigens auch mal einen Zeh reingestreckt, die können wir jetzt in die Liste unserer absolvierten Schwimmbäder aufnehmen. Ute war übrigens die erste … https://www.ole-braunschweig.de/ https://de.wikipedia.org/wiki/Ole_Braunschweig https://www.sueddeutsche.de/sport/schwimmen-ole-braunschweig-portraet-berlin-1.6281031 https://www.berlinerbaeder.de/baeder/detail/sportforum-hohenschoenhausen/ https://de.wikipedia.org/wiki/Dysmelie https://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivit%C3%A4tsst%C3%B6rung

Folge 68: Durch´s Wasser flickern

Season 7 · Episode 68

mercredi 22 mai 2024Duration 27:58

Wir haben es endlich geschafft - und waren beim Unterwassehockey-Training! Genauer gesagt war nur eine von uns dabei, während die andere versucht hat, Unterwasser-FOTOS zu machen - aber immerhin waren wir beide im Wasser. Aber das Ganze ist eben doch anspruchsvoll: Alex Kootstra, gebürtiger Niederländer und seit 20 Jahren dabei, erklärt uns deshalb wirklich sehr geduldig, was es mit diesem Sport auf sich hat. Man braucht natürlich Hockeyschläger, die sind aber mitnichten so lang wie beim Hockey an Land, sondern messen höchstens 35 Zentimeter und sehen ein bisschen aus wie kleine Säbel. Damit „flickert“ man den rund anderthalb Kilo schweren Puck über den Beckenboden in Richtung gegnerisches Tor. Flickern heißt, dass der Puck mit einer Drehung des Handgelenks nach vorne geschleudert wird. Das erfordert einiges an Übung, kann man aber in ein, zwei Monaten lernen, meint Alex. Unterwasserhockey-Spieler:innen tragen Tauchermaske mit Schnorchel, Flossen, Mundschutz, die Hand mit dem Schläger steckt in einem mit Silikon verstärktem Handschuh, um Verletzungen zu vermeiden. Denn beim Kampf um den Puck könnte man sich sonst auch schon mal am Beckenboden die Hand aufschrammen oder gar im schlimmsten Fall den Finger brechen - obwohl es sich bei Unterwasserhockey eigentlich um einen kontaktlosen Sport handelt. Man darf also den Gegner weder schubsen noch an ihm zerren, aber ganz vermeiden lässt sich der Körperkontakt beim Kampf um den Puck eben nicht. Die Regeln sind schnell erklärt: Man braucht ein mindestens zwei Meter tiefes Becken, was mindestens 15 Meter lang ist, 2 Mannschaften mit je 6 Spielern und gespielt wird 2x15 Minuten. Ziel ist es, den Puck so oft wie möglich ins gegnerische Tor zu bringen. Drei Schwiedsrichter im und einer außerhalb des Wassers achten darauf, dass die Regeln auch eingehalten werden. Alle anderen achten darauf, möglichst lange unter Wasser die Luft anzuhalten. Besonders publikumsfreundlich ist dieser Sport allerdings nicht: Richtig spannend ist es nur, wenn die Zuschauer:innen selber unter Wasser sind. Insofern auch nicht wirklich verwunderlich, dass lediglich in zehn deutschen Städten Unterwasserhockey gespielt wird, sieben Clubs kämpfen um die deutsche Meisterschaft. Aber die Deutschen spielen beim Unterwasserhockey ohnehin keine große Rolle, in Europa sind vor allem die Franzosen und die Engländer weit vorn. Aber auch das ist nichts gegen Australien und Neuseeland - hier kann man Unterwasserhockey sogar als Wahlfach in der Schule belegen! Gespielt wird übrigens außer auf nationaler Ebene immer in gemischten Teams. In Berlin bei den Sporttauchern Berlin e.V. Was man dafür braucht: Spaß am Tauchen und Lust auf Spaß. Dann ist man hier bestimmt richtig! https://sporttaucher-berlin.de/unterwasser-hockey/ https://sporttaucher-berlin.de/media/ https://www.youtube.com/watch?v=-ylBLd3bQlc https://de.wikipedia.org/wiki/Unterwasserhockey https://www.youtube.com/watch?v=Z46c7vt9TME

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